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Zeitschrift für Regionalgeschichte Selm und Umgebung - ISSN 2366-0686

Milwaukee bis zum Eintreffen Charles Geisbergs 1844

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Dieter Gewitzsch

In seinem 1871 erschienen Buch „Milwaukee“ musste Rudolf Alexander Koss[1] nur fünfzig Jahre zurück blicken, um die allerersten Anfänge der Stadt zu sehen. Inmitten der Wigwams der Indianer hatte Salomon Juneau um 1820 ein Blockhaus gebaut und den Ort als erster (weißer) Einwohner zu seinem ständigen Wohnsitz bestimmt.[2] Juneau, der „Gründer der Stadt“, errichtete zwei Jahre später einen weiteren kleinen Holzbau (das erste „Framehouse“) und dabei blieb es bis 1835. 

1 Framehouse, Solomon Juneau 1822


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Von Norden fließt der Milwaukee River über eine weite Strecke fast parallel zum Ufer des Lake Michigan, bevor aus westlicher Richtung der Menomonee River und von Süden her der Kinnickinnic  einmünden. Nach wenigen Meilen ergießen sich die vereinigten Gewässer in den Lake Michigan. Wo die drei Flüsse zusammentreffen, entstand später die Stadt Milwaukee. Doch bevor hier auf die stürmische Entwicklung der Siedlungen ab dem Frühling 1835 eingegangen wird, sei an einige Aspekte der Vorgeschichte erinnert.  

Koss schreibt von großen Veränderungen im Jahr 1832, als der blutige Black-Hawk-Krieg Solomon Juneaus Handel wie nie zuvor zur Blüte brachte. Nach ihrer Niederlage wurden die meisten Indianer nach Westen über den Mississippi vertrieben und das vielverheißende, den Eingeborenen jetzt entrissene Wisconsin-Gebiet [begann] die Aufmerksamkeit östlicher Landspekulanten zu erregen (Koss).[3]

1834 hatte Wisconsin noch nicht genug (weiße) Einwohner, um als Staat in die Union einzutreten, aber die Territorial-Verwaltung richtete u.a. das Milwaukee-County ein, obwohl diese, einem Landkreis vergleichbare Gebietskörperschaft auch nicht genug (weiße) Ansiedler hatte, um die nötigen Ämter zu besetzen. Immerhin wurde 1834 im gut hundert Meilen nördlich gelegenen Greenbay ein Land-Office (Bundesbehörde) eröffnet, die im Frühling 1835 das Land im Milwaukee-County auf den Markt brachte.[4]

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Wem gehörte das Land?[5] Im Frieden von Paris (1787) trat Großbritannien das Northwest Territory, ein Gebiet von der Größe Frankreichs, an die „Vereinigten Staaten von Amerika“ ab. Nach damaligen europäischen Vorstellungen galt das Territorium als unbesiedelt und unerschlossen. Die indianische Art der Nutzung des Landes begründete keine Besitzansprüche an Grund und Boden.[6] Es gab heftigen Streit um die Verteilung und Verwendung des riesigen Grundbesitzes und erst als die Bundesstaaten ihre Ambitionen zugunsten der Interessen der Union zurückstellten, fand Thomas Jeffersons Plan für die Besiedlung der „terra incognita“ eine knappe Mehrheit. Nach dem Krieg gegen die Briten war die Bundeskasse leer, der junge Staatenbund war hochverschuldet. Vor diesem Hintergrund sah der Plan vor, den gesamten ungeteilten Boden der „North-Western Territories“ in das Eigentum der Bundesregierung zu übernehmen. Ein Teil der Flächen würde für künftige Aufgaben beim Bund verbleiben, der andere privaten Käufern angeboten werden. Mit dem Verkaufserlös werde man den Bund entschulden und einen Haushalt zur Finanzierung der notwendigen Infrastruktur in den neuen Territorien aufstellen. Fünf neue Bundesstaaten würden entstehen, die aber erst dann eine eigene Staatlichkeit erhalten sollten, wenn eine jeweilige Mindestbevölkerung von 60.000 Einwohnern erreicht sei. Rechtmäßiger Grundbesitzer konnte nur sein, wer einen Eigentumsbrief (land-title) für ein ordnungsgemäß vermessenes Stück Land bei einem „Land-Office“ erworben hat.[7] 

4 National Grid

Zur Vermarktung wurde das gesamte Territorium zunächst in gleichgroße Quadrate mit einer Kantenlänge von sechs Meilen eingeteilt. Von einem Meridian ausgehend bestimmten Landmesser die Linien dieses Netzes (National Grid) ohne Rücksicht auf die Topografie oder andere Gegebenheiten. Die 36 Quadratmeilen großen Stücke Land nannte man „township“, ein Begriff, der nur eine Verwaltungseinheit bezeichnet und mit „Stadt“ nichts zu tun hat. Die Bundesregierung wollte ihre Flächen nur in dieser Mindestgröße verkaufen und es privaten Käufern überlassen, die Stücke aufzuteilen und weiterzuverkaufen. Das sogenannte „Kaskadenprinzip“ des Landverkaufs über mehrere Stufen bis zur Größe einer städtischen Bauparzelle (500 bis 1000 Quadratmetern), ermöglichte Zwischenhändlern lukrative Geschäfte.

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Wo die drei Flüsse zusammentreffen, rief die Eröffnung des Land-Office drei Männer auf den Plan, die als Stadtgründer (urban developer) ihre Spuren in der Geschichte Milwaukees hinterließen. Der schon ansässige Solomon Juneau (im Verein mit Morgan Lewis Martin[8]) und die 1834 zugezogenen George H. Walker[9] und Byron Kilbourn[10] gehörten zu den „Bodenunternehmern“, die ein größeres Terrain kauften, Straßen und auch Plätze anlegten und darauf setzten, die entstandenen Bauparzellen mit Gewinn an diejenigen zu verkaufen, die bauen oder selbst spekulieren wollten. Da niemand dem Bodeneigentümer in die Verwertung seines Landes hineinreden konnte, war er auch völlig frei in der Gestaltung seines Ansiedlungsplans, also seines Stadtgrundrisses.[11] Die drei Unternehmer griffen die von den Flüssen bestimmte Teilung des Geländes auf und gründeten drei Siedlungen (Villages). Man schätzte die Flüsse als Verkehrswege und baute zunächst entlang der Ufer. Die Gründer verstanden sich durchaus als Wettbewerber, jeder war bestrebt, seine Siedlung für Grundstückskäufer interessant zu machen. Solomon Juneau und Morgan Martin engagierten sich östlich auf dem Gebiet zwischen dem Milwaukee River und dem Ufer des Lake Michigan, Byron Kilbourn auf dem westlichen Ufer des Flusses und George Walker besaß Grundstücke im Süden, abgegrenzt durch den Menomonee River.[12] Das Wasser trennte die drei Bezirke auf natürliche Art und anfangs bestand wenig Neigung, sich für leistungsfähige Fähren oder Brücken zu engagieren.  

8b: I. A. Lapham

Im Herbst 1835 gingen die Spekulationen der „Pioniere der Dreieinigkeit Milwaukees“ (Koss) auf: Die Viertel-Acker-Lots (gut 1000 Quadratmeter) waren zu Preisen zwischen 500 und 600 Dollar leicht zu verkaufen und der „Greenbay Intelligencer“ schrieb, dass schon fünfzig bis hundert Leute dort leben und noch im selben Jahr an die hundert Häuser aufgestellt werden.[13] Der Naturwissenschaftler I. A. Lapham[14], den Kilbourne für seine Projekte zu Rate zog, bemerkt in seiner 1844 erschienenen „Geografie Wisconsins“, dass keine Stadt oder „City“ in den Vereinigten Staaten mit einer solchen Geschwindigkeit gewachsen sei, wie Milwaukee. Nach nur einem Jahr (Juni 1836) zählte man bereits 1.206 Einwohner und 1843 waren es über sechs Tausend. Der Landverkauf florierte. Allein das „Milwaukee Land Office“ verkaufte in der in der Zeit von 1835 bis 1845 Land im Wert von 2,2 Mio. Dollar, das waren fast zwei Drittel der in ganz Wisconsin für die Bundeskasse erzielten Erlöse (3,7 Mio. Dollar).

Mit der Bevölkerung wuchs das Handelsvolumen, allerdings mit einer unausgeglichenen Bilanz. Die Ausfuhren blieben auf niedrigem Niveau, nahmen aber bis 1841 ständig zu. Den Löwenanteil hatten die Importe; die Stadt kaufte zehnmal mehr, als sie verkaufte. Milwaukee lebte von Einfuhren aus anderen Landesteilen, die über die Flüsse und den Lake Michigan angeliefert wurden.[15]

9 Karte "Rock River Canal" - Ausschnitt

Im Frühjahr 1839 war es an der Zeit, die Ost-West-Teilung der Stadt zu überwinden und den obsolet gewordenen Konkurrenzkampf der beiden Stadtbezirke zu beenden. Solomon Juneau (Ost) und Byron Kilbourn (West) stellten zusammen den Antrag auf Bildung einer Stadt Milwaukee mit zwei Wards, der Ost- und der Westward. Beide waren bereit, die getrennte Verwaltung der Bezirke aufzugeben. Künftig sollte jeder „Ward“ fünf „Trustees“ (Treuhänder) wählen, die den gemeinsamen „Präsidenten“ der Stadt ernennen und einen „Clerk“ (Schreiber, Verwalter) bestimmen. Leider wurden durch diese Vereinigung nicht alle Sondergelüste ausgerottet,[16] aber die fortgesetzt stürmische Entwicklung des jungen Gemeinwesens setzte andere Punkte auf die politische Tagesordnung und verwies den alten Argwohn ans Ende der Liste. Wichtig blieben alle Vorhaben, die geeignet waren, die Stellung Milwaukees als Handelsplatz zu erhalten, allen voran die Hafen- und Kanalpläne. Der Hafen sollte die über den Lake Michigan ins Land kommenden Menschen und Frachten aufnehmen und der  „Milwaukee and Rock River Canal“ das Hinterland westwärts bis zum Mississippi zugänglich machen.[17]   

Für Einwanderer blieb Milwaukee im Sommer 1839 auch ohne Hafenanlagen attraktiv. Der Landverkauf florierte; das „Land-Office“ hatte bis Mitte März mehr als eine halbe Million Dollar eingenommen. Jetzt waren auch vermehrt Deutsche unter den Ankommenden: Im frühen Sommer zählte man in einer einzigen Woche hundert deutsche Familien, von denen berichtet wurde, dass sie meißt mit nicht geringen Geldmitteln versehen waren. Die örtliche Presse leistete sich einen Gefühlsaubruch: „Sehr willkommen! die Leute führen Säcke voll Gold mit sich, einzelne $ 20.000 und mehr; 500 andere Familien sollen ihnen folgen! Willkommen!!“ [18]

10 Milwaukee 1854, Ausschnitt: Landungsbrücken

1843 verloren einige Geschäftsleute in der Hafenfrage die Geduld und bauten auf eigene Faust am Fuße der Huronstraße eine lange und feste Landungsbrücke in den See hinein, an welcher die Schiffe anlegen konnten. Von nun an kamen fast alle Fremden auf diesem Wege in die Stadt. Die Huronstraße wurde zur belebtesten Gegend der Stadt. An die fünfzig neue Häusern wurden gebaut, darunter drei Hotels. Die Einwanderer kamen in dem Jahr schon sehr zeitig im Frühling; bis Mai waren es bereits 1.500. Die erste Landungsbrücke genügte dem Verkehr schon im folgenden Jahr nicht mehr und man baute eine zweite.[19]

Im Sommer 1844 kam Charles Geisberg, der sich schon zwei Jahre im Land aufhielt, nach Milwaukee und traf auf ein aufstrebendes Gemeinwesen, dessen Zustand hier kurz skizziert werden soll. Nach einer im Juli des Jahres veröffentlichten Statistik[20] hatte die Stadt damals ungefähr 6400 Einwohner. Gut die Hälfte wohnte auf der Ostseite und knapp ein Drittel auf der Westseite. Walkerspoint im Süden beheimatete weniger als zehn Prozent der Einwohner, zu denen man 1843 auch die „auf den Schiffen wohnenden Mannschaften“ gezählt hatte. Dass in Milwaukee elf Gotteshäuser zu finden waren, dürfte den in Münster aufgewachsenen Neuankömmling weniger beeindruckt haben, als die Anwesenheit von insgesamt acht nicht katholischen Bekenntnissen, deren Gläubige sich weniger in „Kirchen“, als in Betsälen oder „Gottesdiensthäuschen“ (Koss) trafen. 

Zur Befriedigung der weltlichen Bedürfnisse zeigte sich die junge, beständig wachsende Stadt ähnlich breit aufgestellt. Das produzierende Gewerbe war mit Getreidemühlen, Maschinenfabriken, Eisengießereien, Gerbereien, einer Wollwarenfabrik und einer Sägemühle vertreten. Es gab Brauereien, Schiffsbauer und Seifen- und Lichtefabriken. Sattler, Hutmacher und Möbelschreiner betrieben ihr Handwerk ebenso wie Schmiede, Büchsenmacher und Juweliere. –

Gustav Löwig, selbst Kaufmann in Philadelphia, hatte schon 1833 geschrieben, dass die größte Concurrenz ... in diesem Lande die Kaufleute zu bestehen [haben], und eine amerikanische Stadt ... nur ein Laden (store) zu seyn scheint.[21] Den ausgewanderten Geisbergs und Bruns' war das Buch bekannt. Möglicherweise wusste auch der gelernte Kaufmann Charles Geisberg, was ihn erwartete. Wenn nicht, so sah er jetzt in Milwaukee, was Löwig in seiner Stadt auffiel: „Stores“, wo immer jemand ein Fenster zur Straße besaß.

Nicht weniger als 28 Ellenwarenhandlungen, fünf Kleiderhandlungen, vier Eisenwarengeschäfte, zwei Läden für Leder und einer für Sattlerwaren versorgten die ortsansässige Bevölkerung und die vielen Einwanderer, die nach wie vor über Milwaukee ins Land Wisconsin kamen. 27 Hotels und Gasthäuser boten den Reisenden ihre Dienste an. Um die Gesundheit der Einheimischen und Fremden kümmerten sich vierzehn Ärzte und vier Zahnärzte; sechs Apotheken vertrieben Arzneien aller Art. Zu der Zeit hatte die Stadt sieben Schulen und zwei Seminare. Vereine und andere Zusammenschlüsse gaben den gesellschaftlichen und kulturellen Bedürfnissen einen Raum. Es gab Mäßigkeitsvereine und religiöse Genossenschaften, Logen der Freimaurer und Odd-Fellows und den lokalen Zweig der irische Repeal-Association, einer katholischen Massenbewegung um den irischen „Champion of Liberty“[22] Daniel O’Connell. Die als „deutsch“ gelisteten Beiträge zum gesellschaftlichen Leben sind geeignet, ein Stereotyp bedienen: zwei Militär-Compagnien und zwei Musikkorps.

Für den Chronisten stand Wisconsin zum Jahreswechsel 1843/44 am Anfang einer „Sturm- und Drangperiode“.[23] Das Streben nach politischer Selbstständigkeit, nach Errichtung einer eigenen Staatsregierung machte sich geltend. Mit 60.000 Einwohnern hatte das Land die vorgeschriebene Bevölkerungszahl erreicht und war frei, sich eine republikanische Verfassung zu geben und Staatsorgane einzurichten. Dafür gab es vermutlich eine Mehrheit, doch das Vorhaben rief auch Gegner auf den Plan, die Steuererhöhungen und Schulden fürchteten. Der aufkommende Streit entzündete sich aber weniger an den sachbezogenen Alternativen als an der Frage, wer eigentlich abstimmen darf. Es fielen Schatten auf das von der Presse vor wenigen Jahren geschmetterte „Willkommen“, als man erkannte, dass sich die Schaaren der Eingewanderten für einen selbständigen Staat entscheiden werden und gleiche Rechte mit den Hiergeborenen beanspruchen. Jetzt sah dieselbe Zeitung in den Einwanderern „Fremde“, die durch Geburt, Erziehung, Sprache und Sitte ganz andere Menschen seien und versicherte den „geborenen“ Amerikanern: „Mögen sie uns bewundern, gleichstehen können sie uns nie!“ Das Blatt scheute sich nicht, Angst vor Überfremdung zu schüren: „Schon besteht die Hälfte der hiesigen Bewohner aus Fremdgebornen; geht das so fort, werden sie das Uebergewicht erlangen und unsere Freiheit vernichten. Die Sache geht zu weit!“

Den Deutschen, Irländern und anderen Fremdgeborenen blies der „nativistische“[24] Wind derart entgegen, dass man sich am 22. Dezember 1843 zu einer Versammlung der „Fremden und Freunde der Fremden“ traf und eine Petition an die „Legislatur“[25] beschloss, worin man gleiche Rechte mit den Amerikanern und das Stimmrecht bei der Staatsbildung verlangte. Die Eingabe war erfolgreich, das Gesuch wurde in der sogenannten „Ausländer-Akte“ zum Gesetz erhoben. Jeder 21-jährige, der drei Monate im Territorium wohnte, konnte zu der Frage, ob Wisconsin ein eigener Staat werden sollte, seine Stimme abgeben. Nach sechs Monaten Anwesenheit, waren Einwanderer ohne Rücksicht auf ihre Herkunft berechtigt, Delegierte zur Entwerfung einer Staats-Constitution wählen. Damit wollten sich die „Hiergebornen“ nicht abfinden und ihr Widerstand veranlasste die „Ausländer“, sich am 1. Juni 1844 ein zweites Mal zu versammeln.

11 Passagierliste Ausschnitt

Die Kampagne für die Rechte der „Ausländer“ führte Männer zusammen, die wir zu den Bekannten oder auch Weggefährten Charles Geisbergs zählen können, der im Sommer 1844 in Milwaukee eingetroffen ist. Mit einigen war der 27-jährigen Kaufmann allerdings schon bekannt. Dr. Franz Hübschmann, der sich mit dem Iren John White bei den Versammlungen der „Ausländer“ den Vorsitz teilte, hatte Charles schon 1842 bei der gemeinsamen Überfahrt auf der „Isabella“ getroffen, sie reisten beide in der Kabine und hatten auf See viel Zeit, sich auszutauschen.

Mit Hermann Härtel, dem Redner der ersten Versammlung, eröffnete Charles Geisberg ein Geschäft. Zu den Sekretären der Vereinigung der "Ausländer" gehörten auf deutscher Seite Karl Julius Kern und bei der zweiten Versammlung der Journalist Moritz Schöffler, dem Charles von Jefferson-City nach Milwaukee gefolgt sein soll (Koss). In Missouri hatte Schöffler die „West-Chronik“ herausgegeben. In Milwaukee gründete Schöffler mit Dr. Hübschmann die erste deutschsprachige Zeitung, das „Wisconsin-Banner“. Geisberg teilte mit Schöffler die Begeisterung für ein spekulatives Siedlungsprojekt, das Karl Julius Kern betrieb und von dem die Rede sein wird. 

12 Kopf der zweiten Ausgabe von Schöfflers Zeitung


Dezember 2020
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Bildnachweise:
1 Koss, Milwaukee, a.a.O. - google-books.
2 Dieter Gewitzsch unter Verwendung von: Kmusser, Map of the Milwaukee River watershed - commons.wikimedia. 
Logo of the United States General Land Office, (1812-1946) - commons.wikimedia.
4 Karte beigeheftet in Lapham, Wisconsin, a.a.O. - google-books.
5, 6, 7 
Koss, Milwaukee, a.a.O. - google-books.
8a 
Pencil on tracing paper. Rough sketch of Milwaukee. - Courtesy of Wisconsin Historical Society, 12.2020.
8b 
Increase Lapham examining Trenton meteorite which had recently fallen in Wisconsin in 1868 - commons.wikimedia, public domain in the US. Andere Rechteinhaber mögen sich bitte melden. 
Lapham, Increase Allen. "Plat of the Milwaukee and Rock River Canal." In: Memorial of the president and directors of the Milwaukee and Rock River Canal Company: praying a grant of land in aid of that work, March 6, 1838. (Washington, D.C. : Gov't. Printing Office, 1838).  Online facsimile at http://www.wisconsinhistory.org/turningpoints/search.asp?id=110 - Ausschnitt
10 
Bird's-eye view of Milwaukee, Wisconsin in 1854 with Lake Michigan in the background. After a drawing by George J. Robertson; lithograph by David William Moody. - Library of Congress Prints and Photographs Division Washington, D.C. 20540 - commons.wikimedia.
11 New York, U.S. Arriving Passenger and Crew Lists, "Isabella" 31.08.1842 - 
ancestry.com/collections. 
12 
© 2020 Newspapers.com™ by Ancestry®. Vgl. "terms and conditions". 

Quellen und Literatur:
[1] Rudolph Alexander Koss, Milwaukee, Milwaukee (Schnellpressendruck des „Herald“) 1871. – Die detailreiche Darstellung ist keine fiktionale zeitgenössische Literatur, das Buch gibt Auskunft über das Wirken zahlreicher Personen und wird hier wie eine journalistische Quelle ausgewertet. Koss (*1823 †1895) stammte aus Parchim und studierte Medizin in Jena und Heidelberg, bevor er 1851 nach Wisconsin auswanderte. In Milwaukee betrieb er zunächst ein Ladengeschäft und trat danach 1868 in die Herold Publishing Co. ein, wo er die „Acker- und Gartenbau-Zeitung“ herausgab. 1871 schrieb er eine deutschsprachige Geschichte der Stadt Milwaukee.

[2] Wisconsin Historical Society, wisconsinhistory.org – 09.11.2020.
[3] Koss, Milwaukee, a.a.O. S. 32.
[4] Koss, Milwaukee, a.a.O. S. 34.
[5] Zur allgemeinen Beantwortung der Frage folgt der Text Gerhard Fehl, „ National Grid“: Wie es 1785 in den USA zur Rasterförmigen Aufteilung und kaskadenartigen Vermarktung des Landes der „North-Western Territories“ kam, - pnd-online II/2010, S. 1-19.
[6] Vgl. Jürgen Heideking, Christof Mauch, Geschichte der USA, 6. Auflage, Tübingen 2008, S. 115ff.  Jacksons Indianerpolitik.
[7] Wisconsin is a public domain ("Federal-Land") state, where unclaimed federal land was surveyed, then granted or sold by the government through federal land offices. The first document recording a sale of a piece of land from the government was called a land patent and the first owner of the land was called a patentee. Later, when the land was sold or mortgaged by private owners, the document was called a deed. – familysearch.org/wiki/en/Wisconsin_Land_and_Property – 13.11.2020.
[8] Martin, Morgan Lewis (1805-1887), Lawyer, Judge, Politician and Land Speculator. – Wisconsin History Society – wisconsinhistory.org/Records/Article/CS1652.
[9] Walker, George H. (1811-1866), Pioneer Trader, Railroad Promoter and Politician who was twice mayor of Milwaukee (1851, 1853). – Wisconsin Historical Society – wisconsinhistory.org/Records/Article/CS1625.
[10] Kilbourn, Byron (1801-1870), Land Speculator and Politician. – Wisconsin Historical Society – wisconsinhistory.org/Records/Article/CS1639.
[11] Fehl, National Grid, a.a.O., S. 14.
[12] Wisconsin Historical Society, o. N., Land Speculation and Cities (Historical Essay) – wisconsinhistory.org/Records/Article/CS400.
[13] Koss, Milwaukee, a.a.O., S. 35f.
[14] Lapham, I. A. (Increase Allen) (1811-1875), Autor, Wissenschaftler und Naturhistoriker – Wikipedia, 16.11.2020.
[15] Lapham, I. A., Wisconsin: Its Geography and Topography ... Milwaukee 1846, S. 112ff.
[16] Koss, Milwaukee, a.a.O., S. 93.
[17] https://rockrivertrail.com/rock-river-history-the-milwaukee-and-rock-river-canal/
[18] Koss, Milwaukee, a.a.O., S. 97. – Koss zitiert die Zeitung „Sentinel“.
[19] Koss, Milwaukee, a.a.O., S. 100f.
[20] Koss, Milwaukee, a.a.O., S. 161 – Koss referiert eine im Juli 1844 von P.B. McCabe in Southport veröffentlichte Statistik. Wenn nicht anders zitiert, vgl. die statistischen Angaben ebenda.
[21] Gustav Löwig, Die Freistaaten von Nord-Amerika, Heidelberg und Leipzig 1833, S. 111f.
[22] Titel eines Posters in Pennsylvania 1847. – Wikipedia.
[23] Koss, Milwaukee, a.a.O., S. 149ff. – Wenn nicht anders zitiert, folgt der Text dieser Darstellung.
[24] Nativismus (von lateinisch nativus „angeboren“, „natürlich“) Ansicht, dass bestimmte Begabungen oder Fähigkeiten angeboren oder von Geburt an im Gehirn fest verankert sind.
[25] veraltet für „gesetzgebende Körperschaft“.

 
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