Kreis Lüdinghausen

Dieter Gewitzsch

Die erste Gründung des Kreises Lüdinghausen 1803

Kreistadt Lüdinghausen 1844, s.u.

Zur Verwaltung des 1803 preußisch gewordenen Münsterlandes schlug eine Organisationskommission vor, die aus fürstbischöflicher Zeit vorgefundene Organisation der Gemeinden und Ämter grundsätzlich beizubehalten, aber auf der nächsthöheren Ebene nach altem preußischen Vorbild zu Kreisen zusammenzufassen. Mit Verfügung vom 25. November 1803 wurden die Kreise Münster, Warendorf, Beckum und Lüdinghausen eingerichtet. Die Städte Münster und Warendorf blieben kreisfrei. Johann Mathias Freiherr von Ascheberg, vormaliger Droste des Fürstbischöflichen Amtes Werne, wurde erster Landrat des Kreises Lüdinghausen.

Zwei Jahre später trat Ascheberg zurück. Für den König von Preußen war das die Gelegenheit, dem Drängen seiner Berater zu folgen und den Kreis Lüdinghausen mit Wirkung vom 1. Juni 1806 wieder aufzulösen. Die Befürworter größerer Kreise im Münsterland hatten sich durchgesetzt: Das Gebiet des Kreises Lüdinghausen wurde vom Kreis Münster übernommen.

Die zweite Gründung des Kreises Lüdinghausen 1816

Kreis Lüdinghausen - Provinz Westfalen 1817 - Bearb. dg

Nachdem der Wiener Kongress über die Zukunft der aufgehobenen Fürstentümer, Grafschaften usw. entschieden hatte, unterzeichnete Friedrich Wilhelm III. von Preußen am 21. Juni 1815 das Preußische Besitzergreifungspatent, das die ... schon einmal zu Preußen gehörigen Länder, aber auch einige andere westfälische Besitzungen unter preußische Gewalt nahm.

Staatskanzler Hardenberg bestellte im Juli 1815 den Oberpräsidenten von Vincke zum besonderen Organisations-Commissarius für den Regierungsbezirk Münster und gab einige Leitlinien für die Abgrenzung der Kreise vor. Alte Kreisgrenzen sollen so lange erhalten bleiben, als nicht überwiegende Gründe dagegen sprechen. Die Kreisbehörde sei möglichst so zu platzieren, dass niemand weiter als zwei bis drei Meilen ... hat, und also, ohne auswärts zu übernachten, seine Geschäfte bei derselben abmachen kann. In den Kreisen sollen nicht mehr als 36.000 und nicht weniger als 20.000 Menschen leben. 

Für den Kreis Lüdinghausen ernannte die Regierung in Münster mit Datum vom 9. August 1816 David von Schlebrügge zum „Landräthlichen Commissarius“. [1]

Landratsamt 
Landräte  
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[1] Heinrich A. Mertens, Josef Limbach, Aus der Geschichte des Kreises Lüdinghausen 1803 – 1974, Lüdinghausen (Oberkreisdirektor) 1974, S. 10ff. – Wenn nicht anders zitiert folgt der Text dieser Darstellung.