Die Schüler der Ackerbauschule Botzlar
Dieter Gewitzsch
Wie an anderer Stelle erläutert, sind bestimmte Daten zur Geschichte der Ackerbauschule Botzlar in den Akten des Landes-Ökonomiekollegiums Berlin zu finden. >> Dort befinden sich auch die Jahresberichte der Schule mit Schülerlisten für die Zeit vom 1. Oktober 1852 bis zum 1. Oktober 1858. Die Nachweise enthalten außer dem Namen des Zöglings Angaben zum Stand der Eltern (Erwerbstätigkeit), den Wohnort der Familie, das Eintritts- und Austrittsdatum, die Höhe der geforderten Pension (des Honorars) und Bemerkungen u.a. zum Verbleib des Schülers nach der Ausbildung.
In den genannten sieben Jahren besuchten siebzig junge Männer die Ackerbauschule Botzlar, darunter sieben Ausländer: ein Holländer und sechs aus dem Großherzogtum Oldenburg. Drei Zöglinge waren im Rheinland zu Hause. Sechzig Schüler kamen aus den westfälischen Bezirken, 26 aus Münster, 25 aus Arnsberg und neun aus Minden.
Dem Stand nach zählten die Familien der Ackerbauschüler mehrheitlich zur Landwirtschaft (63 Prozent). Neben einem Gutsherrn bezeichneten sich fünfzehn Eltern als Besitzer eines Kolonats und 28 als Landwirte. Andere Elternhäuser gehörten auf den ersten Blick nicht zur Zielgruppe, sondern waren den öffentlichen Ämtern (26 Prozent) und den freien Berufen (11 Prozent) zuzurechnen.
April 2019